Beschreibung
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Die Stadt Nördlingen und die Evang. -Luth. Kirchengemeinde Nördlingen planen in Bauherrengemeinschaft die Innensanierung der Stadtpfarrkirche "St. Georg" in Nördlingen. Es ist die umfassende Sanierung der Raumschale, die Sanierung und Anpassung der technischen Anlagen (u.a. Heizung, Starkstrom - und Elektroanlage, Blitzschutzanlage etc.) und die Sanierung der Ausstattung und der Kunstwerke geplant. Beauftragt mit dieser Ausschreibung werden im Wege eines VgV - Verfahrens mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb die Grundleistungen der Leistungsphasen 5-9 des Leistungsbildes Objektplanung Gebäude und Innenräume, § 34 HOAI i.V.m. Anlage 10 Nr. 10.1 sowie als Besondere Leistung die Mitwirkung bei der Abrechnung der Fördermittel im Rahmen der Leistungsphase 8. Beauftragt wird ein Architekturbüro mit einschlägigen, umfassenden und langjährigen Erfahrungen mit der Innensanierung/Sanierung der Raumschalen denkmalgeschützter Kirchen. Ebenso muss das zu beauftragende Architekturbüro einschlägige und umfassende, langjährige Erfahrungen mit Restaurierungen kirchlicher Ausstattungen und Kunstwerke vorweisen können. Als Baumaterial wurde bauzeitlich bei der Kirche St. Georg in der Hauptsache Suevit verwendet, weiterhin feinkörniger Sandstein sowie vereinzelt Doggersandstein und poriger Kalkstein. Auch einschlägige Erfahrungen mit diesen Baumaterialien muss das zu beauftragende Architekturbüro vorweisen können. Der Auftragnehmer muss auch Erfahrungen mit öffentlichen Zuschussgebern haben. Die evangelisch - lutherische Stadtpfarrkirche St. Georg in Nördlingen gehört zu den großartigsten Leistungen der spätgotischen Sakralbaukunst in Süddeutschland. Die Kirche wurde von 1427-1519 als dreischiffige Hallenkirche mit einem mehr als 90 m hohen Westturm "Daniel" im Zentrum der mittelalterlichen Altstadt erbaut. Trotz einer umfangreichen Restaurierung der gesamten Kirche im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts musste der "Daniel" bereits Ende der sechziger Jahre aufgrund gravierender Schadensbilder wieder eingerüstet werden. 1971 begann dann die bis 1983 andauernde Sanierung. Noch im gleichen Jahr wurden die Steinmetz-Arbeiten am Chor fortgesetzt und konnten 2003 abgeschlossen werden. Im Jahre 2012 konnte die Dachstuhlsanierung des Langhauses und somit die gesamte Instandsetzung des Daches abgeschlossen werden. Danach wurde die Instandsetzung des zum Teil akut einsturzgefährdeten Langhauses, des Bereichs Nordwest Giebel einschließlich Treppenturm, des geschädigten Sockelbereichs des Daniel und die Portalizier des Westwerkes vorgenommen. Die Leistungen zu den Steinmetz - Restaurierungsarbeiten im Bereich des Westwerkes (Nordwest - Giebel, Südwest - Giebel und Portalizier) wurden mit Dezember 2016 vollständig fertiggestellt. Sämtliche Maßnahmen zur Instandsetzung und Restaurierung der Fassaden des Langhauses und des angebauten Sakristeigebäudes werden im Frühjahr 2025 vollendet sein, die umfassende Sanierung und Außeninstandsetzung des Gebäudes wird damit im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein. Ebenso werden zugehörig zu den Fassaden - Instandsetzungsarbeiten ebenfalls bis Frühjahr 2025 alle Maßnahmen an den Maß- und Stabwerken der Kirchenfenster, einschließlich zugehöriger Instandsetzung der Verglasung der Kirchenfenster fertiggestellt sein. Bis ca. Juli 2025 werden noch Maßnahmen zur Baugrundverbesserung gemäß statischen Vorgaben des Geländes vor der nördlichen Langhauses Fassade stattfinden. Nunmehr steht mit dann erfolgter Gesamt - Fertigstellung aller Außen - Instandsetzungsarbeiten einschließlich aller zugehöriger konstruktiver Ertüchtigung an sämtlichen Bauteilen als letztes Maßnahmenprogramm die Instandsetzung der Raumschale an, die Architektenleistungen der Leistungsphasen 5-9 sind Gegenstand dieser Ausschreibung. Die Leistungsphasen 1-3 des Leistungsbildes Objektplanung Gebäude und Innenräume sind bereits erbracht, der Förderantrag ist gestellt. Nach vorliegender Kostenschätzung vom August 2024 belaufen sich die Kosten der Maßnahme (Kostengruppen 300-800) auf brutto 5.881.892,63 EUR. Da der Kirchenraum ein sehr großes Raumvolumen von ca. 30.000 m³ aufweist, sehr große Flächen und Ausstattungen in unterschiedlichsten Methodiken zu bearbeiten sind und die Kirche auch während der Instandsetzungsarbeiten weiterhin genutzt werden soll, ist vorgesehen, die erforderlichen Instandsetzungsmaßnahmen über einen Gesamtzeitraum von viereinhalb Jahren in 3 Bauabschnitten durchzuführen. Planungsbeginn (Feintuning Bauabschnitte und Maßnahmen) ist März 2025, die Voruntersuchungen zur Statik der Chorsäule ist für Mai 2025 geplant, in einem 1. Bauabschnitt wird Gründung/Abfangung/Errichtung der Chorsäule einschließlich Staubschutzgerüst Chorschulter von Oktober 2025 bis März 2026 stattfinden, in einem 2. Bauabschnitt, von April 2026 bis Dezember 2026, sind die Arbeiten im Chorraum geplant (Einrüstung, Abnahme und Schutz Epitaphien und Hochaltar, Umbau Gerüstlager, Maßnahmen Gewölbe, Instandsetzung Raumschale) und in einem 3. Bauabschnitt von Februar 2027 bis Juli 2028 sind Arbeiten im Langhaus mit Sakristei geplant, nämlich Einrichtung, Abnahme und Schutz Epitaphien und Seitenaltar, Einhausung Orgeln, Installationen, Einbauten, Maßnahmen Gewölbe, Instandsetzung Raumschale,etc. Das Volumen der Raumschale gesamt beträgt 29.660 m³, insgesamt sind (ohne Ansatz Böden) 6625 m² Flächen zu bearbeiten, dass Chorgestühl an der Außenwand beläuft sich auf 56 lfm, dass Chorgestühl der Mittelreihen auf 23 lfm, die Kirchenbänke (ohne freies Gestühl) auf 290 lfm. Der lange Zeitraum der konstruktiven Beschädigungen am Gebäude in Verbindung mit Bauwerksbewegungen und hierdurch eindringende Feuchtigkeit, jedoch auch die klimatischen Komponenten der Innennutzung - hier insbesondere die zwischenzeitlich beendete Beheizung des Kirchenraumes i.V.m. negativen bauphysikalischen Auswirkungen auf die Tragkonstruktionen - haben zu deutlichen Schädigungen der Raumschale geführt.