Sonstige Begründung
:
Im Rahmen der Etablierung sektorübergreifender Versorgungsstrukturen des Landes Sachsen-Anhalt soll in der Altmark im Norden des Landes ein Angebot für die telemedizinische ophthalmologische Versorgung der dortigen Bevölkerung geschaffen werden. Hierzu wurde vom MVZ der Universitätsklinik Magdeburg eine Augenarztpraxis in Osterburg übernommen, in der neben der konventionellen Versorgung vor Ort im Rahmen eines Pilotprojekts zusätzliche Patienten ohne initialen Arztkontakt augenheilkundlich untersucht und die erhobenen Untersuchungsergebnisse an die Universitätsaugenklinik zur dortigen Auswertung und Befundung übermittelt werden. Zur optimalen Übertragung und Befundung der erhobenen Daten ist es notwendig die medizin- und informationstechnischen Gegebenheiten der beiden Standorte aneinander anzugleichen und zu ergänzen, so dass der reguläre Praxisbetrieb in Osterburg aufrecht erhalten und zugleich zusätzliche Funktionalität durch die bereits an der Universitätsklinik etablierte Medizin- und Informationstechnik gewonnen werden kann. Um Patienten, die an der Universitätsaugenklinik weiterbehandelt werden müssen (z.B. für geplante Augenoperationen) lange Anfahrtswege und doppelte Untersuchungen zu ersparen, ist geplant, möglichst die gleichen bildgebenden Endgeräte zu verwenden, die bereits an der Universitätsaugenklinik genutzt werden. So können im Bedarfsfall Vorbefunde direkt an die Universitätsklinik übergeben und dort weiterverwendet werden ohne dass erneute Voruntersuchungen stattfinden müssen. Zur optimalen Übertragung und Befundung der erhobenen Daten ist es notwendig die medizin- und informationstechnischen Gegebenheiten der beiden Standorte aneinander anzugleichen und zu ergänzen, so dass der reguläre Praxisbetrieb in Osterburg aufrecht erhalten und zugleich zusätzliche Funktionalität durch die bereits an der Universitätsklinik etablierte Medizin- und Informationstechnik gewonnen werden kann. Da die technische Harmonisierung und Integration der beiden Standorte ganz im Vordergrund des Telemedizinprojekts steht, ist es notwendig, dass die Medizintechnik-Dienstleister, die bereits den Standort Osterburg betreuen (JenOphthalmo) und die Hersteller, die einen wesentlichen Teil der Medizintechnik der Universitätsaugenklinik stellen und betreuen (Zeiss, insbesondere betreffend verschiedener bildgebender Verfahren, die im Zeiss FORUM PACS System zusammenlaufen) die beiden Standorte gezielt ausbauen und anpassen. Insellösungen aus schwer zu integrierender Medizin- und Informationstechnik steht dem Grundgedanken des Telemedizinprojekts hierbei entgegen und sind auch aus Kostensicht (unkalkulierbare Folgekosten bei unzureichender Kompatibilität) zu vermeiden. Deshalb soll auf eine Ausschreibung von Einzelkomponenten verzichtet und ein integratives Gesamtkonzept verfolgt werden. Zentraler Dreh- und Angelpunkt für die Integration insbesondere der bildgebenden Untersuchungs-methoden soll das PACS-System (Zeiss FORUM) werden, dass bereits an der Universitätsaugenklinik etabliert ist und den schnellen und geordneten Zugriff inklusive Darstellung klinischer Verläufe über die Zeit ermöglicht. Das FORUM ist hierbei nicht nur Bildbetrachtungssoftware für Endgeräte verschiedener Hersteller, sondern bietet insbesondere bei Verwendung von Zeiss-Endgeräten (Perimetrie, Optische Kohärenztomographie, Fundusfotografie und Spaltlampenfotografie) zusätzliche Darstellungs- und Auswertungsoptionen, die über die reine Bildbetrachtung hinausgehen. Diese ermöglichen eine besonders effiziente Arbeitsweise, was dem Grundgedanken des hier beschriebenen Projekts sehr zugute kommt: Behandlungsverläufe bei chronisch Erkrankten mit wiederholten Routine-Kontrollen können besonders schnell erfasst und klinische Entscheidungen zügig daran ausgerichtet werden, so dass das hohe Patientenaufkommen in der ophthalmologisch unterversorgten Altmark besser aufgefangen werden kann. Des Weiteren ist die Zeiss FORUM seit Jahren eine gut etablierte Software-Schnittstelle zur der in Osterburg verwendeten Praxisverwaltungssoftware (ifa Lion, ifasystems AG), die Patientendaten via FORUM direkt an die bildgebenden Endgeräte übergeben und Untersuchungsergebnisse via FORUM an die elektronische Patientenakte koppelt. Für die Etablierung des Telemedizinischen Angebots ist somit in der ersten Projektphase neben der Implementierung eines FORUM-Servers lediglich ein weiterer Arbeitsplatz mit entferntem Zugriff (remote access) auf die Praxisverwaltungssoftware notwendig, um via FORUM die Endgeräte anzusprechen. Um Patienten, die an der Universitätsaugenklinik weiterbehandelt werden müssen (z.B. für geplante Augenoperationen) lange Anfahrtswege und doppelte Untersuchungen zu ersparen, ist geplant, möglichst die gleichen bildgebenden Endgeräte zu verwenden, die bereits an der Universitätsaugenklinik genutzt werden. So können im Bedarfsfall Vorbefunde direkt an die Universitätsklinik übergeben und dort weiterverwendet werden ohne dass erneute Voruntersuchungen stattfinden müssen. Dies betrifft insbesondere Gesichtsfelduntersuchungen (Zeiss HFA III), Fundusfotografien und Fluoreszenzangiographien zur Planung von Laser-Eingriffen (Zeiss Clarus 700 Funduskamera), OCT-Untersuchungen (Zeiss Cirrus 6000 mit Angioplex) und nach der initialen Projektphase auch Biometrie-Untersuchungen (IOL-Master 700, nicht teil des aktuellen Antrags) z.B. für die Planung von Kataraktoperationen, die via FORUM direkt an die OP-Mikroskope der Universitätsaugenklinik weitergegeben werden können. Die geplante sektorübergreifende Versorgung und telemedizinische Anbindung der Praxis Osterburg an die Universitätsaugenklinik erfordert ein hohes Maß an technischer Integation, die sich innerhalb des Projektrahmens (sowohl bzgl. Zeit als auch Kosten) sinnvoll nur umsetzen, wenn die Komponenten möglichst aus einer Hand kommen und eine komplexe Vernetzung von Insellösungen vermieden wird. Zuschlag an: JEN OPHTHALMO Inh. Thomas Köhler Westbahnhofstr. 2 07745 Jena