Sonstige Begründung
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Ausführungen der AG zum technischen Alleinstellungsmerkmal: Die AG beabsichtigt die Anmietung eines robotergestützten Operationssystems mit Single Port (SP) Technologie inkl. Kaufoption, mit welchem die Operationen mit minimal-invasiver Technik durchgeführt werden sollen. Das SP robotergestützte Operationssystem ermöglicht, die Position und Orientierung der Instrumente mit Hilfe stereoskopischer Kamera auf natürliche Weise in Echtzeit zu kontrollieren. Das Single Port-System hat ein einzigartiges Design, da alle Instrumente durch eine Kanüle eingeführt werden, um die Zielanatomie zu erreichen. Das Gerät ermöglicht auch Operationen durch natürliche Körperöffnungen, Operationen in engeren Räumen und Operationen mit weniger Gewebeschäden, was zu einer kürzeren Operationszeit, kürzeren Krankenhausaufenthalten und zu weniger Belastungen für den Patienten führt. Es ermöglicht auch die Durchführung von chirurgischen Eingriffen, die sonst so riskant sind, dass sie als kontraindiziert gelten. 1. Das SP-System besitzt die CE-Zertifizierung für den Einsatz bei minimalinvasiven endoskopischen abdominopelvinen, thorakoskopischen, transoralen otolaryngologischen, transanalen kolorektalen und brustchirurgischen Prozeduren bei Erwachsenen. 2. Das System bietet einen anatomischen 360°- Zugang zu allen Quadranten des Abdomens ohne Abdocken und ohne Armkollision 3. Steuerung mehrerer Instrumente mit je zwei Gelenken und einer Kamera mit zwei Gelenken durch nur einen einzigen Zugang am Patienten, wodurch die folgenden operativen Optionen zur Verfügung stehen: a. Die Durchführung des gesamten Eingriffs wird durch eine einzige Inzision von ca. 2,7 cm ermöglicht b. Operation durch schmale Zugänge und natürliche Körperöffnung (z.B. transoral, transanal) c. Operation mit einem alternativen Zugang, bei der die Inzisionsstelle in eine optimierte Position verlegt werden kann. 4. Vollständiges Portfolio von Instrumenten und Zubehör mit doppelten Gelenken: a. Dem SP System steht ein umfangreiches, auf die Robotik zugeschnittenes, Instrumentenportfolio (u.a. Scheren, Nadelhalter, Fasszangen sowie monopolare und bipolare Instrumente) zur Verfügung. b. Größerer natürlicher Bewegungsbereich durch die Steuerung von Instrumenten mit doppeltem Gelenk und Kamera mit Gelenk c. 6-mm Instrumente mit doppeltem Gelenk und Handgelenk ermöglichen die intrakorporale Triangulation im idealen Arbeitswinkel zur Zielanatomie d. Dem SP System steht ein artikulierendes Endoskop zur Verfügung, welches u.a. 0° sowie 30° Perspektiven einnehmen kann und eine „echte“ 3-D-Bildgebung durch Bildaufnahmen mittels zwei synchron arbeitender Kameras sowie Darstellung ohne 3-D-Brille ermöglichen. Darüber hinaus ist eine Vergrößerung der Bildfläche durch Zoom von mindestens 10x optisch,- 4x digital möglich. 5. Dem SP System steht eine integrierte ICG (Indocyaningrün) -Bildgebung zur Verfügung. Ziel der Anwendung der Fluoreszenzangiographie ist das intraoperative Erkennen von Durchblutungsstörungen. 6. Dem Intuitive da Vinci SP System steht eine immersive Chirurgenkonsole zur Verfügung, die um den Kopf des Chirurgen ausgerichtet ist. Dadurch kann sich der Chirurg ganz der Operation widmen und wird nicht durch andere Störfaktoren beeinflusst. Darüber hinaus verfügt die Chirurgenkonsole über einen Sicherheitsmechanismus, der garantiert, dass die Arme sich nicht bewegen und Instrumente nicht manipuliert werden können, sobald der Operateur das Sichtfeld verlässt. 7. Eine zusätzliche Arztkonsole kann an das SP System angeschlossen werden. Die mit Hilfe des robotergestützten Operationssystems mit SP-Technologie ermöglichte minimalinvasive Chirurgie bietet für die Patienten die Vorteile einer schnelleren Rekonvaleszenz, einer Schmerzreduktion, einer kürzeren Verweildauer, weniger Komplikationen und einem adäquaten onkologischen Outcome, weshalb aus medizinischer Sicht und aufgrund der hohen medizinischen Anforderungen an die Klinik Oberwart der Einsatz eines robotergestützten Operationssystems mit SP-Technologie geboten ist. Das Beschaffungsvorhaben beinhaltet auch einen Voll-Wartungsvertrag mit dem Auftragnehmer. Nach durchgeführter, europaweiter Markterkundung gemäß § 24 BVergG hat lediglich der präsumtive Zuschlagsempfänger sein Interesse bekundet, woraus die AG schließt, dass aus technischen Gründen kein Wettbewerb vorhanden ist und der Lieferauftrag im Wege eines Verhandlungsverfahrens ohne vorherige Bekanntmachung gemäß § 36 Abs 1 Z 3 lit a BVergG an den einzigen Bieter vergeben werden kann.