Beschreibung
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Projektziele Angestrebt ist die standortübergreifende Implementierung und der Betrieb eines digitalen, mobil anwendbaren Tools zur KI-gestützten Entscheidungsunterstützung in Echtzeit zur Optimierung von medizinischen Entscheidungen, Diagnostik und Therapie. Der Betrieb der KI-gestützten Entscheidungshilfe setzt eine standortübergreifende Anbindung an lokale Schnittstellen, Gateways und Medizingeräte, wie Beatmungsmaschinen oder Monitore zur Vitalzeichenüberwachung und digitale Dokumentation voraus. Zur Erfüllung des Projektziels ist es demnach erforderlich, dass digitale Entscheidungsunterstützungssysteme die Echtzeitvitalparameter in Echtzeit verarbeiten (HL7/FHIR) und durch Algorithmen anreichern und damit Bestandteil der Beschaffung sein werden. Die Algorithmen müssen entsprechend der Risikoklasse gemäß MDR zugelassen sein. Nur die individuelle infrastrukturelle Integration ermöglicht den Gesamterfolg des Projekts. Sämtliche Installationen sollen in einem Hochsicherheits- und speziell für Gesundheitsdaten (DSGVO konformen) zur Verfügung gestellten Datenraum installiert und standortübergreifend webbasiert zur Verfügung gestellt werden. Die IT-Sicherheit soll insgesamt erheblich erhöht werden, da anfällige kleine und lokale, oft personenabhängige Netzwerkstrukturen zukünftig durch ein zertifiziertes Hochsicherheitszentrum gemanagt und verantwortet werden sollen, welches zusätzliche (neue) Gefahren, wie Terroranschläge (durch zum Beispiel Geo-Redundanz) abwehren kann. Ziel ist es, eine vernetzte Systemlandschaft zu schaffen, die durch sichere Verbindungen auf höchstem Standard die IT-Sicherheit insgesamt erhöht und über das erforderliche Level hinaus sicherstellt. Eine Zertifizierung gem. EN ISO 13485 ist erforderlich, sofern Medizinprodukte eingesetzt und gemanagt werden sollen. Eine Zertifizierung gem. EN ISO 27001 und BSI C5 sollte vorhanden sein oder nachweislich in der Umsetzung sein und zeitnah erfolgen. Weiterhin wird angestrebt, dass die implementierte Lösung zukünftig in eine telemedizinische Gesamtlösung integriert werden kann. Ziel ist es, ein digitales, telemedizinisches Management- und Therapiernetzwerk zu implementieren. Dieses soll zum einen perspektivisch rund um die Uhr mit Fachärzten für Innere Medizin und Anästhesie besetzt sein und eine proaktive fachärztliche Betreuung und Überwachung von Intensivpatienten im eigenen Haus oder Verbund ermöglichen. Zusätzlich muss eine Erweiterung um externe Kliniken möglich sein, inklusive Echtzeitdatenübertragung, KIS- und PDMS-Datenintegration. Dabei soll das System alle eingehenden Daten und Patienteninformationen in einer Übersicht (Cockpit) so darstellen, dass die Darstellung unabhängig von der jeweiligen Datenquelle ist (syntaktische und semantische Interoperabilität). Patienten an unterschiedlichen Kliniken sollen zeitgleich dargestellt und auch durch das System nach erkrankungsschwere sortiert werden können. Zum anderen soll auch innerhalb des telemedizinischen Netzwerks die Darstellung der KI-gestützten, in Echtzeit berechneten Prädiktionsscores so möglich sein, dass proaktiv auf die Patientendaten reagiert werden kann und medizinische Konsilberatungen durchgeführt werden können. Zur lokalen Ressourcenschonung sollen die relevanten Softwarelösungen in einem von dem Anbieter zur Verfügung gestellten und betriebenen Hochsicherheitsdatenraum für Gesundheitsdaten gehostet und mit einer Verfügbarkeit von mindestens 99,95% zur Verfügung gestellt werden. Der Betrieb soll in georedundanten Rechenzentren in Deutschland oder der EU erfolgen, bei denen sichergestellt ist, dass keine Daten den DSGVO-geschützten Datenraum verlassen können und zu keinem Zeitpunkt ein Zugriff durch nicht-EU Behörde ggf. möglich wäre Der Leistungsumfang soll, um die komplexen technischen und medizinischen Abläufe sicherzustellen und eine schnellstmögliche Bearbeitung möglicher Fragestellungen zu ermöglichen, mindestens einen 24/7-First-Level-IT-Support des Anbieters selbst beinhalten. Es soll außerdem ein mindestens einjähriger medizinischer Implementationssupport durch Ärzte und Pflegkräfte umfasst sein. Weiterhin muss die Möglichkeit bestehen, bei Personalengpass auch medizinische Services (ärztlich) aus einem Servicecenter in Anspruch nehmen zu können (24/7). Technische, zwingend erforderliche Anforderungen, die außerdem im Angebot enthalten sein sollen: - Anbindung sämtlicher Subsysteme (KIS, Labor, medizinische Endgeräte Intensivstation), insbesondere PDMS ICCA - Implementation SOP-System gemäß den aktuellen Leitlinien inkl. regelmäßiger Aktualisierung; KI-gestützter Clinical Decision Support - Erweiterung der KI – Implementation neuer Scores nach deren Zulassung als Medizinprodukt (z.B. AKI, APACHE, LOS, etc.) - Möglichkeit zur Integration webbasierter Dashboards auf Grundlage z.B. der im PDMS gespeicherten Daten zur Unterstützung und Arbeitsentlastung von Kliniker*innen, Geschäftsführung, Pflegepersonal und Kodierfachkräften z.B. Ressourcensteuerung in real-time, Kapazitätsdarstellungen auf Intensivstation oder prädiktive Algorithmen zur Verbesserung der Therapiequalität von Intensivpatienten).