Beschreibung
:
Die Universität der Bundeswehr München (UniBw M) wurde 1973 auf Bestreben des damaligen Bundesministers der Verteidigung, Helmut Schmidt, unter dem Namen "Hochschule der Bundeswehr München" gegründet. Sie ist eine von zwei Universitäten, die die Bundeswehr zur Ausbildung ihrer Offiziersanwärter und jungen Offiziere hat. Die Universität gehört zum zivilen Organisationsbereich Personal und ist dem Bundesministerium der Verteidigung zugeordnet. Die UniBw M hat am 11.08.2020 ein neues "Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr" (dtec.bw) gegründet. dtec.bw ist Bestandteil des Konjunkturprogrammes der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19 Krise und wird über das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) mit Forschungsmitteln aus dem Konjunkturprogramm ausgestattet. dtec.bw wird von der Europäischen Union finanziert. Das Projekt MORE wird durch dtec.bw finanziert. Im Rahmen des Projekts Munich Mobility Research Campus (MORE) verfolgt die UniBw M einen ganzheitlichen, interdisziplinären Ansatz zur Entwicklung und Bewertung einer nachhaltigen, effizienten und sicheren Mobilität der Zukunft auf einem Modellcampus, der sich in die eng verzahnten Forschungsaspekte Energie und Antrieb, Raum und Verkehr, Vernetzung und Autonomie sowie Chancen und Auswirkungen unterteilt. In veröffentlichten Forschungsvorhaben wird das Thema Mobilität meist nur aus einer Perspektive beleuchtet: Entweder aus der Sicht der Raumplanung, der Verkehrssysteme, der Energiebereitstellung, der Antriebstechnik, der Autonomie oder der Vernetzung. Selten sind mehrere Aspekte verknüpft dargestellt. Eine gesamtheitliche Betrachtung und Diskussion der Mobilität der Zukunft mit relevanten Technologien sowie Chancen und Auswirkungen findet nicht statt. Zudem fokussieren diese Vorhaben wiederum größtenteils den zivilen Bereich, die Anforderungen und Auswirkungen auf die Bundeswehr sowie deren Verknüpfung mit der zivilen Mobilität werden nicht abgebildet. Hier setzt MORE mit dem Campus UniBw M an: Mit seinen Wohn-, Arbeits-, Forschungs- und Freizeitquartieren, dem vielseitigen Testgelände (für zivile und militärische Anwendungen) und den von außen einpendelnden Mitarbeitern ist der Campus eine Modellstadt für die gesamtheitliche, interdisziplinäre Entwicklung und Erprobung einer nachhaltigen, vollständig digitalisierten und vernetzten zivilen und militärischen Mobilität der Zukunft, der dafür notwendigen Verkehrssysteme und Infrastruktur sowie der grundlegenden digitalen Entwicklungs- und Testmethodik für alle Teilsysteme. Das Ziel von MORE ist die ganzheitliche Demonstration einer nachhaltigen und umweltschonenden Mobilität der Zukunft auf dem Campus der UniBw M. Ausgehend von den Anforderungen der Nutzer der Modellstadt (Studierende, Forscher, Verwaltung, Mitarbeiter) und einer modernen Armee sowie den Klima- und Nachhaltigkeitszielen der Bundesregierung bietet MORE alle dafür notwendigen Teilsysteme im Rahmen der vier Forschungsaspekte Energie und Antrieb, Raum und Verkehr, Vernetzung und Autonomie sowie ihrer Chancen und Auswirkungen. Die gesamtheitliche Betrachtung des Lebenszyklus der relevanten Technologiebausteine und Methoden liefert dabei während der Laufzeit des Projekts einzigartige Daten zu den Auswirkungen auf Mensch und Umwelt der in der Entwicklung befindlichen Teilsysteme und des Gesamtsystems "Mobilität" und hat damit direkte Rückwirkung auf die Entwicklung selbst: Welche Konzepte entsprechen schon den Anforderungen, welche benötigen noch eine weitere Optimierung oder Grundlagenforschung, bevor diese zu Demonstratoren weiterentwickelt werden können. Die innovativen Teilsysteme werden in den täglichen Ablauf der UniBw M integriert, um den gesamten Campus kontinuierlich zu einer digitalen, hochvernetzten und nachhaltigen Modellstadt weiterzuentwickeln. So werden beispielsweise eine CO2-neutrale Energieerzeugung demonstriert, die MORE-Fahrzeuge mit neuen batterieelektrischen und hybriden Antrieben ausgestattet, die MORE-Sensorik auf dem Campus und die MORE-Apps mit Nutzeranfragen zur Optimierung der Verkehrsströme und Transportwege genutzt, die Post- und Warenverteilung mittels autonomer Shuttles und Roboter optimiert. Im weiteren Verlauf werden diese Technologien für den Einsatz beim Militär weiterentwickelt und können auf dem Testgelände (unter anderem auch mit einer Teststrecke für Kettenfahrzeuge) erprobt werden. Die UniBw M hat im Rahmen des Projekts MORE die Wasserstoffinfrastruktur bei der Professur für Fahrzeugbetriebe auf den Stand der Technik umgerüstet. Dabei handelt es sich um hochkomplexe Anlagen, die die JA-Gastechnology GmbH (JAG) speziell nach den Anforderungen der UniBw M konzipiert hat. Um die Funktion und Sicherheit der Anlage zu gewährleisten, ist die regelmäßige Inspektion und Wartung der Anlagenteile gemäß Herstellervorgaben unerlässlich. Auftragsgegenstand ist die Inspektion und Wartung der Wasserstoffgesamtanlage zur Erzeugung, Speicherung und Versorgung der Prüfstände und des Blockheizkraftwerkes (BHKW) des Labors für Fahrzeugantriebe mit Wasserstoff. Der Auftragnehmer muss bis Ende 2026 insbesondere folgende Leistungen erbringen: - Regelmäßige Inspektionen der Wasserstoffgesamtanlage; - Wartung und Instandhaltung für alle Komponenten der Wasserstoffversorgung, einschließlich Druckbehälter, Leitungen, Sicherheitsventile und Steuerungssysteme (insgesamt drei Wartungs- und Instandhaltungsintervalle); - Sicherheitsüberprüfung in Bezug auf alle sicherheitsrelevanten Aspekte der Wasserstoffgesamtanlage gemäß den zu dem Zeitpunkt der Prüfung gültigen Vorschriften und Normen Die UniBw M verfügt für sämtliche Leistungen über ein Budget in Höhe von maximal EUR 360.000,00 (netto). Die UniBw M behält sich vor, das Verfahren wegen Unwirtschaftlichkeit aufzuheben, wenn das Erstangebot oder eins der nachfolgenden, verbindlichen Angebote die Kostenobergrenze in Höhe von EUR 360.000,00 (netto) überschreitet.