Beschreibung
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Vorhaben: Die LMU Klinik beabsichtigt in Form einer Ersatzbeschaffung den Kauf von 130 Medical Grade PCs nebst Zubehör speziell zur Verwendung auf Intensivstationen (PDMS). Die Anschaffung wurde noch nicht getätigt und wird erst bei beschwerdefreiem Verlauf dieser Ex-Ante-Transparenzbekanntmachung erfolgen. Sachverhalt: Das LMU Klinikum betreibt, erweitert seit 2014, das Patientendatenmanagementsystem QCare für Intensivstationen des Herstellers HIM (Health Information Management) auf mittlerweile 11 Erwachsenen Intensivstationen. Bettseitig wurden auf diesen Stationen ausschließlich medizinische Rechner OR-PC® 24 der Fa. ACL verbaut, auf denen das PDMS installiert ist. Diese sind aufgrund ihrer komplett geschlossenen, lüfterlosen Bauweise im 24/7 Dauerbetrieb für hygienisch kritische Bereiche erprobt und damit der einzig akzeptable Arbeitsplatz für medizinische Applikationen im Intensiv- und OP-Bereich des LMU Klinikums. Sie zeichnen sich durch eine extrem hohe Flexibilität aus, sind äußerst robust, langlebig, wartungsfrei und perfekt an die hohen Anforderungen an Klinika angepasst. Damit sind die Voraussetzungen für einen schnellen Tausch am Bett zu 100% gegeben. Der Datenfluss in das System und die Patientenversorgung werden dabei nicht beeinträchtigt. Diese Eigenschaften prädestinieren sie zum Standard am LMU Klinikum als KRITIS Unternehmen und Supra-Maximalversorger im patientennahem Bereich. Auch im OP-Bereich des LMU Klinikums wurden 250 ACLs dieser Bauart zur Anbindung an die Geräte und Software des zweiten PDMS System am LMU Klinikum (Narkodata ausschließlich für die OPs) beschafft und werden auch bis zum Herbst 2025 ausgerollt. Aufgrund des gemeinsamen und dementsprechend großen Personalpools von Intensivstationen und OP- sowie Funktionsbereichen ist für die Gewährleistung der Patientensicherheit auch in kritischen Situationen eine einheitliche Geräteausstattung und damit Bedienung zwingend erforderlich. Dies gilt nicht zuletzt während des Parallelbetriebs in der 9-monatigen Austauschphase der 130 Stück in 11 Stationen. Ein einheitlicher Gerätepool ist außerdem die wirtschaftlichste Lösung beim Austausch einzelner Geräte im Betrieb. Hierzu ist es elementar wichtig festzuhalten, dass bei den zuständigen Technikern in der Abteilung Medizintechnik und IT (MIT) nicht ausreichend Personal eingestellt werden kann um gemischte Gerätebestände zu bewirtschaften. Diese Sichtweise wird uns auch von den neutralen DFG-Gutachtern der Deutschen Forschungs-gemeinschaft immer wieder bestätigt. Der Bedarf und die Dringlichkeit der Beschaffung ergibt sich nicht zuletzt aus dem Support-Ende von Windows10: das Support-Ende für Windows 10 am 14. Oktober 2025 hat erhebliche Auswirkungen auf KRITIS-Unternehmen (Kritische Infrastrukturen) und unterstreicht die Notwendigkeit, auf Windows 11 umzusteigen. Die vorhandenen ACLs auf Windows 10 Basis müssen demnach bis zum Herbst 2025 sukzessive, nach maximal 10 Jahren Betrieb und einer Beanspruchung von 24/7, im Rahmen der Patientensicherheit getauscht werden. Nach dem Support-Ende wird Microsoft keine Sicherheitsupdates mehr für Windows 10 bereitstellen, was die Systeme anfälliger für Cyberangriffe, Viren und Malware macht. Für ein KRITIS-Unternehmen, wie das LMU Klinikum, das sensible Daten und mit dem PDMS sehr kritische Systeme verwaltet, stellt dies ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Ergänzend ist festzuhalten, dass die zentrale Softwareverteilung von sicherheitsrelevanten Upgrades für die Sicherheit unserer kritischen Infrastruktur unabdingbar ist, allerdings fallen die vorhandenen (über 10 Jahre alten) OR-Rechner regelhaft über mehrere Stunden aus, wenn die zentralen Virenscanner das Scannen beginnen, das gilt auch für die 10 Jahre alten Festplatten als Ausfallrisiko. Beabsichtigt sind zwei zeitlich versetzte Lieferungen im Januar und Juni 2025: in einem ersten Schritt sollen von Februar bis Juni 2025 die Rechner der Intensivstationen ausgetauscht werden, die damals als erste in 2014 ausgerollt wurden: • Intensivstation der AVT-Chirurgie (CHGITS1), OPZ • Intensivstation der Anästhesiologie (ANGITS2), OPZ • Intensivstation, der Herzchirurgie (IBGITS3), OPZ • Intensivstation der Anästhesiologie (IBGITS4), OPZ • Intensivstation der Neurochirurgie (NCGITS5), OPZ Im zweiten Schritt folgen von Juli bis Oktober 2025 die Intensivstationen an anderen Standorten: • Intensivstation der Herzchirurgie (ANGHCI) im Augustinum • Interdisziplinäre Intensivstation der M4 und Anästhesiologie (IBIITSA) Portalklinik • Interdisziplinäre Intensivstation der M2, M3, M5, (MIGI3), GH • Intensivstation der Neurologie (NRGI2), GH • Interdisziplinäre IMC (Intermediate Care) M2, M3 (MIGL21,), GH • KMT, Jose-Carreras-Knochenmarkstransplantationseinheit (MIGM21), GH Konkret steht der Kauf von 130 Medical Grade PCs vom Typ „OR-PC® 24“ von der Firma ACL GmbH nebst Zubehör bevor. Die Anschaffung wurde noch nicht getätigt und wird erst bei beschwerdefreiem Verlauf dieser Ex-Ante-Transparenzbekanntmachung erfolgen. Rechtliche Würdigung: Die dargestellte Notwendigkeit der Ersatzvornahme spiegelt den in § 14 Absatz 4 Nr. 5 VgV aufgeführten Ausnahmetatbestand wider. Die Beibehaltung dieses Gerätestandards ist für die LMU Klinik als Universitätsklinikum mit seiner kritischen Infrastruktur (KRITIS) wie vorab geschildert eine unabdingbare Voraussetzung, um eine verläßliche Datenverarbeitung für die Intensivpflege bereitstellen zu können. Fehlt diese Verläßlichkeit, würde dies die LMU Klinik nicht nur vor technische Schwierigkeiten stellen, sondern vor Risiken, die den Gesundheitszustand unserer Patienten negativ beeinflussen könnte.