Beschreibung
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1. Energetische Sanierung der Realschule Plus in Ramstein-Miesenbach Die Realschule plus in Ramstein-Miesenbach mit der postalischen Anschrift Schernauerstraße 31, 6687 Ramstein-Miesenbach, ist auf dem Weg zum Modellprojekt für das Land Rheinland-Pfalz und den Landkreis Kaiserslautern sowie für die Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach. Im Jahr 1972 wurde das Nichtwohngebäude in Betonskelettbauweise im Stadtteil Ramstein errichtet. Träger ist die Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach. Sie ist ein charakteristischer Bau aus einer Zeit, in der eine Vielzahl an Schulen aufgrund des gestiegenen Bedarfs nach Schulen und Universitäten errichtet wurde, in der allerdings noch nicht besonders viel Wert auf Energieeffizienz gelegt wurde. Die Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach plant eine energetische Sanierung des Schulgebäudes in serieller Bauweise mit den folgenden Zielen: ----- Zur Materialität: Es ist angedacht bei der Sanierung möglichst nachhaltige Materialien zu verwenden, um so die durch die verwendeten Materialien eingebaute Primärenergie ("Graue Energie") möglichst gering zu halten und eine gute Rückbaubarkeit und Entsorgung zu einem späteren Zeitpunkt zu gewährleisten. Soweit es brandschutztechnisch möglich ist, wird darauf geachtet, dass Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet werden. Auch die Erhaltung des schon existierenden Schulgebäudes statt eines Abrisses und Neubaus trägt zur Ressourceneffizienz und Abfallvermeidung bei. Eine Nachhaltigkeitszertifizierung ist mit dem angedachten Konzept möglich. Durch die Art und Weise der geplanten Sanierung kann die Bauzeit so konzipiert werden, dass sie im Wesentlichen in den Ferien erfolgen kann und somit auf übergangsweise Containerlösungen verzichtet werden kann. ----- Zur technischen Ausrüstung: Als eine planerische Lösung erscheint es möglich, über die Fassadenelemente zu verbauende Lüftungsanlage oder alle Klassenzimmer an eine zentralen Lüftungsanlage anzuschließen. Aktuell werden nur einige Funktionsräume über eine Lüftungsanlage versorgt. Die "Corona-Pandemie" hat verdeutlicht, welche Vorteile eine gute Belüftung aller Räume mit sich bringen kann. Zudem können in einer zentralen Lüftungsanlage über die einzubauende Wärmerückgewinnung auch die Lüftungswärmeverluste erheblich reduziert werden. Im Hinblick auf den fortschreitenden Klimawandel darf das Thema sommerlicher Wärmeschutz nicht vernachlässigt werden. Im vorliegenden Objekt sind deshalb in die Fassade integrierte Raffstore vorgesehen, die es ermöglichen, die solaren Gewinne im Sommer zielgerichtet zu minimieren. Zudem werden Dämmmaterialien mit einer hohen Wärmekapazität verwendet, die im Zusammenspiel mit einer intelligenten Steuerung der Lüftungsanlage (nächtliches lüften) dazu beitragen, die Innentemperaturen im Sommer konstant und möglichst niedrig zu halten. Zusätzliche Verbesserungen des sommerlichen Wärmeschutzes werden durch die Umgestaltung des Außenbereichs erwartet. Da das Gebäude bereits an eine Fernwärmeversorgung mit einem niedrigen Primärenergiefaktor angeschlossen ist, wird das bestehende Heizsystem so belassen wie es ist. Lediglich ein Heizungspumpentausch und ein hydraulischer Abgleich bieten noch weitere Optimierungsmöglichkeiten. Eine möglichst große Photovoltaikanlage auf dem Dach soll dazu beitragen, dass das Gebäude erneuerbare Energien erzeugt und somit dabei hilft, Treibhausgase einzusparen. ----- Besonderheit zum Brandschutz: Als Grundlage für die brandschutztechnische Auslegung der seriell vorgefertigten Fassadenelemente gilt der § 28 der LBauO RLP. Im vorliegenden Fall müssen die Fassadenelemente als raumabschließende Bauteile in feuerhemmender Qualität - W30 bzw. EI 30 - ausgeführt werden, da das Objekt in die Gebäudeklasse 5 eingestuft worden ist. In der Planung muss außerdem berücksichtigt werden, dass die Befestigungen der vorgefertigten Holztafelbauelemente der brandschutztechnischen Klassifizierung der Außenwände entsprechen, sie müssen demzufolge für mindestens 30 Minuten feuerwiderstandsfähig sein. Die Verbindungen sollten so geplant werden, dass sie verdeckt ausgeführt bzw. durch Holzquerschnitte ausreichend lange geschützt werden. Ein Versagen der Verbindung muss vermieden werden, damit im Brandfall keine großformatigen Teile von der Fassade herabfallen können. Zu beachten ist, dass ein Brandüberschlag in allen Schichten der Fassadenelemente vermieden wird. Insbesondere ist dabei auf die Detailausbildung im Bereich von Fenster- und Türöffnungen und deren Laibungsausbildungen zu achten. ----- Zur Finanzierung: Zur Finanzierung des Vorhabens werden Mittel des Programms der Verbesserung der Energieeffizienz in kommunalen Gebäuden, Modellprojekte (Kommunen) in Anspruch genommen. Ziel der Planung ist es daher, den Endenergiebedarf des Gebäudes (Wärme) um 66,63 % zu senken. Die Einhaltung dieses Ziels ist primäres Ziel der Planung. Zeitliche Umsetzung des Projekts: Die bauliche Umsetzung (inklusive der Abrechnung der Maßnahme) des Projekts muss bis 30.06.2026 erfolgt sein. Die Maßnahme ist insoweit eilbedürftig. ----- 2. Aufstockung der Schule um einen Klassentrakt Neben der energetischen Sanierung plant die Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach die Aufstockung des Schulgebäudes um 3 weitere Klassenräume. Die planerische Umsetzung und soweit möglich die bauliche Umsetzung soll in das Projekt der energetischen Sanierung des Schulgebäudes integriert werden, da die Außenhülle der Aufstockung unmittelbaren Einfluss auf die Umsetzung der energetischen Sanierung hat. Im Rahmen der Maßnahme soll ein barrierefreier Ausbau des Schulgebäudes über einen Außenaufzug erfolgen, der ebenfalls in die Fassade zu integrieren ist. 3. Kosten Von folgenden Kosten geht die Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach derzeit aus: a. Energetische Sanierung (netto) - KG 300: 2.106.415,97 EUR - KG 400: 529.411,67 EUR b. Aufstockung mit Aufzugsanlage (netto) - KG 300: 975.000,00 EUR - KG 400: 280.000,00 EUR
Zentrale Elemente des Verfahrens
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In der ersten Phase des Verfahrens (Teilnahmewettbewerb) wird die Eignung der Bewerber geprüft. In der zweiten Phase des Verfahrens werden 3 - 5 Bewerber aufgefordert, ein Angebot zu unterbreiten. Die Angebote werden anschließend in 1 oder mehreren Verhandllungsrunden verhandelt. Der Auftraggeber behält sich das Recht vor, den Auftrag auf Basis der Erstangebote zu vergeben, ohne in die Verhandlungen einzutreten.